Eigentlich sind Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Mallorca sehr beliebt – dies gilt zumindest für städtische Bereiche. Sie bremsen den Verkehr wirksam ein, erhöhen so die Verkehrssicherheit auf den Straßen und schützen die Natur sowie nicht selten historische Bauten. Gerade Touristen fühlen sich ohne die Limits oft dazu verführt, doch deutlich zu schnell zu fahren. Dies füllt immerhin die Gemeindekassen. Aber offenbar ist man doch nicht überall glücklich mit den rigiden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zumindest möchte Pollenca das Tempolimit auf einer seiner Hauptstraßen erhöhen. Dies kündigte Bürgermeister Tomeu Cifre an.
Es geht um die Ma-10
Die fragliche Straße, auf der die Geschwindigkeitsbegrenzung erhöht werden soll, ist die Ma-10. Auf dieser geht es um den Streckenabschnitt zwischen 0,8 und 6,5 Kilometern, der weitgehend noch im städtischen Bereich Pollencas liegt. Hier gelten derzeit 60 Stundenkilometer als erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Cifre möchte diesen Wert auf 80 Stundenkilometer erhöhen. Im Prinzip möchte er damit das Rad der Zeit zurückdrehen, denn früher einmal galten die 80 km/h.
Die Reduzierung sollte die Verkehrssicherheit stärken und insbesondere die Motorradfahrer einbremsen, die hier nach dem Geschmack vieler Anwohner doch allzu waghalsig unterwegs waren. Allerdings blieb bislang der Wunsch der Vater des Gedankens. Seit der Reduzierung wurden mehr als 700 Bußgelder wegen Geschwindigkeitsübertretung verhängt. 51 davon gingen an Motorradfahrer. Deshalb möchte Pollenca nun zurückrudern.
Erste Institutionen signalisieren Zustimmung
Cifre erhielt von seinem Stadtrat frühzeitig grünes Licht für die Erhöhung der Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch die Verkehrsabteilung der zuständigen Provinz sowie der Consell de Mallorca signalisierten bereits Zustimmung. Sie alle sitzen in der Kommission, die derartige Entscheidungen trifft. Entsprechend gilt es als wahrscheinlich, dass der Antrag durchkommt. Die Frage lautet lediglich, wann es so weit ist.